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Lernsituationen

Als ich im November 2003 auf meiner Internetseite Unterrichtsinhalte veröffentlichte, beobachtete ich ganz unterschiedliche Reaktionen:

Während meiner Ausbildung im Studienseminar Aachen habe ich den Vorteil einer Veröffentlichung - auch wenn dies damals nur im Kreis der Referendare und ihren Ausbildern geschah - kennen gelernt. Es fand ein reger Austausch statt. Es wurden die positiven und negativen Aspekte von jeder vorgestellten Unterrichtsvsequenz herausgearbeitet und diskutiert. Es wurden andere Ansichten dargestellt, alternative Wege beschrieben, neue Ideen vorgestellt und Mängel aufgedeckt und beseitigt. Die Folge war eine überarbeitete Unterrichtssequenz von der in erster Linie die Schüler profitieren.

Diese Diskussion findet auch heute im Lehrerkollegium bzw. in den Bildungsgängen statt. Aber mit den Jahren ergibt sich eine gewisse Betriebsblindheit, die ich mit einer Veröffentlichung verhindern bzw. reduzieren möchte. Ich bitte Sie hiermit, die ein oder andere Lernsituation, Unterrichtssequenz oder Idee aufzugreifen und auszuprobieren und mir Ihre Erfahrungen und Ihre Ansichten zurückzumelden!

In den letzten beiden Jahren habe ich in einem Ausbildungsberuf des dualen Systems unterrichtet, dessen Lehrplan neu geordnet wurde. Ich habe bei meinen Vorbereitungen sehr davon profitiert, dass meine Kollegen an der Geschwister-Scholl-Schule seit Jahren schon handlungsorientiert unterrichten und im Zuge der Bildungsgangarbeit viel Arbeit geleistet haben und sich nicht scheuen diese den Kollegen zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus habe ich Lernsituationen im Internet gefunden - hervorzuheben ist hier der Bildungsserver des Landes Baden-Württemberg.
Wenn ich mit meinen Kollegen alle diese Überlegungen allein oder erst nach der Neuordnung hätte entwickeln müssen, wären wir in der Bildungsgangarbeit bei weitem nicht so weit fortgeschritten, wie wir heute sind (Bildungsgangarbeit). Veröffentlichen Sie Ihre Ideen im Internet, damit alle davon profitieren können!

Die Vorbereitungen zu meinem Unterricht haben es immer wieder gezeigt: Die guten Ideen, die ich im Internet gefunden habe, sind nicht zu hundert Prozent zu übernehmen. Es müssen die materiellen und räumlichen Gegebenheiten der Schule berücksichtigt werden, die Situationen an die Voraussetzungen der Schüler angepasst werden, die Vorgaben des Bildungsgangs müssen umgesetzt werden und ich muss mich mit den vorgeschlagenen Methoden identifizieren und, wenn das nicht der Fall ist, die dargestellten Methoden überarbeiten.
Während der Zusammenarbeit mit Referendaren, die ich in den letzten beiden Jahren betreut habe, hat sich immer wieder gezeigt, dass diese sich entweder nicht mit der Art des Unterrichtskonzepts und/oder der Methoden identifizieren oder neue Ideen mit einfließen lassen möchten. Auch die Vorgaben des Seminars müssen bei der Umsetzung Berücksichtigung finden. Das bedeutet, dass ein vorgegebenes Konzept von den Auszubildenden nicht unreflektiert übernommen werden kann, sondern unter neuen Gesichtspunkten geprüft und ggf. überarbeitet werden muss. Es wird eine Verbesserung der Qualität des Unterrichtskonzeptes erreicht, wovon wieder die Schüler profitieren. Eröffnen Sie Ihre Vorbereitungen einem breiten Publikum, damit die hohe Qualiät Ihres Unterrichts erhalten bleibt bzw. ermöglicht wird und allen zu Teil werden kann.

Bei meiner letzten Lehrprobe, sagte mein Schulleiter zu mir, dass er dieses Thema zum siebten Mal bei einem Unterrichtsbesuch gehört bzw. gesehen hat. D.h. sechs andere Kollegen haben sich genauso wie ich mehrere Stunden hingesetzt und dieses eine Thema vorbereitet. Zu welcher Qualität wären diese Unterrichtsinhalte angewachsen, wenn wir sieben die Möglichkeit gehabt hätten uns auszutauschen? Warum ist dieses Rad sieben Mal erfunden worden?
Zu unseren Aufgaben als Lehrer gehört es, - neben vielen anderen Dingen - Unterricht zu planen, durchzuführen und zu beurteilen. Wenn wir ein breites Spektrum von Unterichtssequenzen zur Verfügung haben, finden wir mehr Zeit für die anderen Aufgaben, die uns als Fachfrau oder Fachmann für Lernprozesse erwarten. Wissen ist ein Allgemeingut. Mit dem Internet besitzen wir eine Plattform, die es uns erlaubt Ideen kostengünstig und schnell einer breiten Masse zur Verfügung zu stellen.

Andreas Fey - Januar 2006

Auf diesen Seiten möchte ich Materialien für den Unterricht zur Verfügung stellen, die ich in den letzten Jahren mehr oder weniger gut dokumentiert habe.

Anregungen zu den verschiedenen Themen habe ich von Kollegen aus dem Studienseminar Aachen I und meiner Ausbildungsschule in Euskirchen, sowie von vielen interessanten Seiten aus dem Internet erhalten und zu Lernsituationen oder Unterrichtsreihen zusammen gestellt.

Kritik, Verbesserungsvorschläge oder weitere Impulse zu den hier dargestellten Inhalten sind von mir erwünscht!